„Mit einem Funkeln im Auge“ – Ein Treffen an der Volkshochschule in Radawnica über Mut, Nähe und die Gestaltung eines selbstbestimmten Lebens

„Mit einem Funkeln im Auge“ – Ein Treffen an der Volkshochschule in Radawnica über Mut, Nähe und die Gestaltung eines selbstbestimmten Lebens

Die Volkshochschule in Radawnica ist ein Ort, an dem sich – ähnlich wie in alten polnischen Bauernhäusern – Wissen, Tradition und innovative Perspektiven auf das menschliche Leben um einen gemeinsamen „Tisch“ versammeln. Statt strenger akademischer Mauern herrscht hier eine offene Atmosphäre für Austausch, persönliche Entwicklung, kreative Ideenfindung und das Entstehen neuer Blickwinkel. Unsere Begegnungen und Workshops bieten die Gelegenheit, dem Alltagstrubel zu entfliehen, sich in einer inspirierenden Umgebung zu sammeln und mit Menschen in Kontakt zu treten, die wie wir nach Antworten suchen: Wie kann man bewusster, erfüllter und im Einklang mit sich selbst leben?

Eine dieser Veranstaltungen, „Mit einem Funkeln im Auge“, fand vor Kurzem an der Volkshochschule in Radawnica statt. Wie die Teilnehmenden später berichteten, erinnerte sie an ein warmes Gespräch am Lagerfeuer – voller Inspiration, Nähe und Denkanstößen über das, was im Leben wirklich zählt. Viele kamen, um neue Impulse zu bekommen, andere brauchten einen Moment der Ruhe und Reflexion, wieder andere suchten Ansporn, um Veränderungen in ihrem Leben anzustoßen. Und tatsächlich: Es war kaum möglich, diesen Abend zu verlassen, ohne dass sich in Herz und Kopf ein neues Licht entzündet hatte.


Die Volkshochschule in Radawnica – Tradition trifft Moderne

Bevor wir genauer auf den Verlauf der Veranstaltung eingehen, lohnt es sich, etwas über die Geschichte und Mission der Volkshochschule in Radawnica zu erfahren. Der Name mag an die traditionellen Volkshochschulen aus dem frühen 20. Jahrhundert erinnern, die für die kulturelle und bildungsbezogene Entwicklung ländlicher Regionen von großer Bedeutung waren. Doch in Radawnica verknüpft sich der Geist jener Zeit mit den Bedürfnissen moderner Menschen.

Volkshochschulen in Polen – wie auch in anderen Ländern Europas, wo diese Bewegung Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts aufblühte – wollten Gemeinschaften schaffen, in denen Lehrende und Lernende sich begegnen, ihre Erfahrungen teilen und in einer lebensnahen, leicht zugänglichen Form voneinander lernen. In Radawnica, in einer landschaftlich reizvollen Region gelegen, wird dieser Gedanke neu belebt: Er konzentriert sich auf den Aufbau von Beziehungen, den Dialog zwischen den Generationen und die Betonung der Bedeutung inneren Gleichgewichts inmitten der Natur.

Die Mission der Volkshochschule in Radawnica besteht darin, einen Raum zu schaffen, in dem alle vom Reichtum der polnischen Kultur und Tradition profitieren und gleichzeitig modernen Herausforderungen offen begegnen können. Hier sollen in einem kreativen Miteinander neue Lösungsansätze gefunden werden. Vor diesem Hintergrund war „Mit einem Funkeln im Auge“ die perfekte Gelegenheit, um den alltäglichen Stress hinter sich zu lassen und sich für ein Leben nach eigenen Maßstäben inspirieren zu lassen.


„Mit einem Funkeln im Auge“ – Titel und Idee

Der Titel der Veranstaltung – „Mit einem Funkeln im Auge“ – weckt Assoziationen von Freude, Leidenschaft und Enthusiasmus, die wir gerne in unserem Alltag spüren möchten. Dieses „Funkeln“ zeigt sich oft, wenn wir für etwas brennen, wenn uns ein neues Projekt oder eine Herausforderung beflügelt, oder wenn wir den Mut haben, Träume zu verfolgen, selbst wenn sie Unsicherheit bedeuten.

Genau von diesem Mut erzählten die Hauptgäste und Leitfiguren des Abends, Kasia und Rafał Bartosiak, die ihre Geschichte mit uns teilten. Während sie ihre Erfahrungen schilderten, war dieses titelgebende „Funkeln“ in ihren Augen deutlich zu erkennen: Es war zugleich Ausdruck einer inneren Stärke und einer Herzlichkeit, die sie großzügig an alle Anwesenden weitergaben.


Kasia und Rafałs Geschichte – Der Weg zu einem selbstbestimmten Leben

Kasia und Rafał sind ein Paar, dessen Lebensweg Stoff für ein inspirierendes Buch sein könnte. Schon lange suchten sie nach „mehr“ im Leben als nur die Erwartungen des Umfelds zu erfüllen. Sie arbeiteten, erledigten ihre Pflichten und gerieten in denselben Strudel aus Aufgaben und Terminen, der vielen von uns nur zu vertraut ist. Doch im Hinterkopf spukte stets die Frage: „Geht es wirklich nur darum?“ Mit der Zeit bemerkten sie, dass der tägliche Trott – so normal er auch erscheinen mag – zu Burnout, Unzufriedenheit und einer wachsenden Distanz in ihren Beziehungen führen kann.

Eine entscheidende Wende vollzog sich während eines scheinbar banalen Spaziergangs. Eigentlich sollte dieser Spaziergang nur eine kurze Entspannungspause in einem hektischen Tag sein, doch dann dämmerte ihnen, dass manchmal ein Innehalten notwendig ist, um zu fragen: ‚Was ist der Sinn von all dem?‘ Dieser Gedanke ließ sie nicht mehr los. Sie entschieden sich, das Leben aus der Distanz zu betrachten, es zu bewerten und schließlich den Entschluss zu fassen, nach ihren eigenen Vorstellungen zu leben.

Auf der Veranstaltung in Radawnica betonten Kasia und Rafał wiederholt, dass diese Entscheidung alles andere als leicht war. Es brauchte Mut, das gewohnte Tempo zu drosseln, sich von einstudierten Abläufen zu lösen und eingefahrene Muster zu verlassen. Schließlich werden selbst Belastendes und Unbefriedigendes manchmal „bequem“, nur weil es bekannt ist. Der Schritt hin zu einem entschleunigten Alltag und einer kritischen Neuausrichtung der Prioritäten erfordert das Auseinandersetzen mit dem Ungewissen und das Eingeständnis eigener Ängste.

Ein wichtiger Meilenstein war dabei für sie das „Stehen am Abgrund“, ein Bild, das sie gern für den Moment des Umbruchs nutzen. Erst an dieser Grenze eröffneten sich ihnen die wahren Ziele und Wünsche. Häufig erkennen Menschen erst in einer Krise oder in einer Grenzsituation, was ihnen wirklich wichtig ist. Ob Krankheit, Verlust des Arbeitsplatzes oder das Ende einer Beziehung: Für Kasia und Rafał war das Schlüsselerlebnis die Erkenntnis, dass sie sich ihr Leben in den nächsten 5, 10 oder gar 20 Jahren nicht mehr so vorstellen konnten wie bisher. Folglich blieb nichts anderes übrig, als etwas zu verändern.


Ein Zuhause und PLENER – Ein Ort der Nähe

Heute führen Kasia und Rafał gemeinsam einen Haushalt und betreiben zudem einen Ort namens PLENER. Im Alltag teilen sie sich die Pflichten so auf, dass sie sich nicht im Trubel gegenseitig verlieren – das ist ihnen besonders wichtig. Immer wieder betonten sie, dass Nähe für sie an erster Stelle steht: dass nicht nur die letzten Kräfte eines anstrengenden Tages für das Zusammensein übrig bleiben, sondern dass wirklich Raum für Begegnung und Austausch entsteht.

PLENER ist für sie jedoch nicht nur ein physischer Ort, sondern vor allem eine Idee: Die Menschen sollen dort in Berührung mit der Natur kommen, mit Kunst, mit neuen Geschmäckern und Düften und vor allem mit anderen Menschen. Das Ziel ist, Workshops, Treffen und kulturelle Veranstaltungen anzubieten, die Raum dafür geben, wieder achtsamer zu werden und das Hier und Jetzt mit allen Sinnen wahrzunehmen.

Kasia und Rafał teilten außerdem ganz praktische Tipps zum Thema Arbeitsteilung im Haushalt, damit dieser nicht zu einem weiteren „Schauplatz“ für Diskussionen darüber wird, wer was erledigt und wie viel. Sie betonen, wie wichtig offene Kommunikation und ein klarer Austausch von Erwartungen sind. Fehlt diese Verständigung, fühlen sich beide Seiten schnell überfordert, frustriert oder isoliert. Werden Bedürfnisse dagegen klar benannt und abgestimmt, lassen sich alltägliche Aufgaben so organisieren, dass Zeit für gemeinsame Leidenschaften, persönliche Entwicklung und schlichtes Beisammensein bleibt.


Gedanken zum Abend: Was ist wirklich wichtig im Leben?

Auch wenn „Mit einem Funkeln im Auge“ mehrere Stunden dauerte, kam es vielen Teilnehmenden wie ein Wimpernschlag vor – so angenehm und inspirierend verging die Zeit. Es gab Momente intensiven Zuhörens, wenn Kasia und Rafał sprachen, ebenso wie Phasen für Fragen, Gespräche und den Austausch persönlicher Erfahrungen. Einige Menschen nahmen für sich mit, dass man Träume nicht ewig aufschieben sollte, andere erkannten, dass die Angst vor Veränderung oft lähmender ist als die Veränderung selbst – und dass sie durchaus Positives hervorbringen kann.

Ein wiederkehrendes Motiv in den Gesprächen war die Erkenntnis: „Bleib stehen, bevor dich das Leben selbst stoppt.“ Im Alltagsstress laden wir uns häufig Pflichten, Projekte und Termine auf, bis es irgendwann zu viel wird. Dabei vergessen wir allzu schnell, was uns wirklich antreibt und Freude bereitet – zum Beispiel Hobbys, Spontaneität, Zeit mit Familie und Freunden, das Pflegen von Beziehungen. Immer wieder erwähnten Teilnehmende Beispiele dafür, wie plötzliche Ereignisse (etwa Krankheit, Burnout oder persönliche Krisen) Menschen zwangen, innezuhalten und ihr Leben auf den Prüfstand zu stellen. Kasia und Rafał riefen in Erinnerung, dass man nicht erst in einer Krisensituation sein sollte, um innezuhalten. Viel klüger sei es, rechtzeitig bewusst anzuhalten und darüber nachzudenken, wie man sein Leben eigentlich gestalten will.


Wärme, Weisheit und Dankbarkeit

Noch lange nach Ende des offiziellen Programms war die Energie des Abends im Raum spürbar. Einige Teilnehmende dankten Kasia und Rafał für ihre Offenheit und Ehrlichkeit, andere fragten weiter nach Details ihrer neuen Lebensweise und wie sie konkret mit Problemen umgehen. Es tauchten auch praktische Fragen auf – etwa wie man ein kleines Unternehmen führt, ohne die Leidenschaft oder die Beziehungen zu gefährden, oder wie sich die Arbeit an künstlerischen und kulturellen Projekten am besten aufteilen lässt.

Die Atmosphäre dieses Abends beschrieb eine Teilnehmerin treffend als „Gespräch am Lagerfeuer“ – man spürte körperliche und seelische Wärme, Verbundenheit und eine Form der inneren Ruhe. Der Blick ins Feuer kann etwas Reinigendes haben: Er erlaubt uns einen tieferen Blick in uns selbst und hilft, Antworten zu finden, denen wir im Alltag oft ausweichen.

Ein herzliches Dankeschön an Kasia und Rafał, die uns mit auf ihre Reise nahmen und zeigten, dass sich das Leben durchaus „umgestalten“ lässt und dass wir selbst Verantwortung dafür tragen können, es erfüllend, freudvoll und nah zu gestalten.


„Das Leben selbst gestalten“ – Wie geht es weiter?

„Mit einem Funkeln im Auge“ ist Teil einer größeren Reihe an der Volkshochschule in Radawnica, die sich auf die bewusste Gestaltung des eigenen Lebenswegs konzentriert. Wir sind davon überzeugt, dass jeder Mensch das Potenzial hat, im Einklang mit seinen Werten und Träumen zu leben – unabhängig von Wohnort, Beruf oder Alter. Oft fehlt nur ein zündender Impuls, ein Gespräch mit jemandem, der Ähnliches durchgemacht hat, oder ein Beispiel dafür, dass Veränderung möglich ist und nicht zwangsläufig mit Angst und Scheitern enden muss.

Aus diesem Grund planen wir weitere Workshops und Treffen, in denen es unter anderem darum geht, die persönliche Leidenschaft zu entdecken, mit Unsicherheit umzugehen, den eigenen Energiehaushalt sinnvoll einzuteilen und stabile, unterstützende Beziehungen aufzubauen. Informationen zu den nächsten Terminen gibt es auf unserer Website und in den sozialen Medien.

Wer an einem Scheideweg steht, einfach nur neue Impulse sucht oder sich selbst besser kennenlernen möchte, ist herzlich eingeladen vorbeizukommen. Hier trifft man auf Menschen, die ähnliche Unsicherheiten erlebt haben und heute den Mut haben, darüber zu sprechen und Hoffnung zu schenken.


Fazit

Das Treffen „Mit einem Funkeln im Auge“ an der Volkshochschule in Radawnica war ein außergewöhnlicher Abend – voller Wärme, Nachdenklichkeit und Zuversicht. Kasia und Rafał haben uns mit ihrer Geschichte gezeigt, welche Kraft darin steckt, innezuhalten, den Sinn des Alltags zu hinterfragen und sich einen neuen Weg vorzustellen. Ihr Beispiel beweist, dass man manchmal erst am Abgrund stehen muss, um den Horizont neuer Möglichkeiten zu erkennen.

Viele von uns haben in diesen Stunden die Motivation gespürt, aktiv zu werden: für manche ist es ein paar Minuten morgendlicher Meditation, um den Tag ruhiger zu beginnen, andere denken über eine berufliche oder persönliche Veränderung nach, und wieder andere möchten sich künftig bewusster Zeit für echte Gespräche mit ihren Liebsten nehmen.

Ein allgemeines Patentrezept für ein glückliches und nahes Leben gibt es nicht – wir alle müssen unseren eigenen Pfad finden. Doch Geschichten wie die von Kasia und Rafał können Wegweiser sein, die uns ermutigen, nach unserem eigenen inneren Leuchten zu suchen.

Die Volkshochschule in Radawnica bleibt ein Ort, an dem man Menschen mit diesem „Funkeln in den Augen“ begegnen kann – Menschen, die den Mut haben, ihren Träumen zu folgen, und gleichzeitig offen für andere sind. Wer sich nach solch einer inspirierenden Gemeinschaft sehnt und echte Verbindungen aufbauen möchte, ist herzlich eingeladen, an unseren kommenden Veranstaltungen teilzunehmen. Wir sind überzeugt, dass jeder von uns durch das bewusste Innehalten, das Hören auf die eigenen Wünsche und den Austausch miteinander genau das finden kann, was im Leben zählt: Sinn, Nähe und die Freude, die entsteht, wenn wir wirklich nach unseren eigenen Vorstellungen leben.

„Bleib stehen, bevor das Leben dich stoppt. Manchmal reicht ein einziger Spaziergang, um herauszufinden, wohin du wirklich willst.“ – Diese Worte von Kasia und Rafał werden sicherlich noch lange in uns nachklingen. Vielleicht helfen sie uns in Momenten des Zweifels oder motivieren zu kleinen, stetigen Veränderungen, die auf lange Sicht einen großen Wandel bewirken.

Damit ist ein weiterer inspirierender Abend an der Volkshochschule in Radawnica zu Ende gegangen – ein Abend voller Herzlichkeit, Offenheit und gemeinsamer Suche nach Antworten. Wir freuen uns auf die nächsten Treffen, Workshops und Gesprächsrunden mit Menschen, die das Leben mit Leidenschaft angehen und andere daran teilhaben lassen möchten. Kommt vorbei, setzt euch mit uns ans „Lagerfeuer“ und lasst euch von der Wärme berühren. Vielleicht entdeckt auch ihr ein neues „Funkeln im Auge“.